18.7.2020 Karklė LT (Tag 46, 2’843km)

69.05km, 169hm, 5:22h, schön und warm, 25°

Wir hatten keine Lust in Nida auf dem überfüllten Camping zu frühstücken, also packten wir nach dem Aufstehen unsere sieben Sachen zusammen und fuhren ziemlich früh los. Beim nächsten Tisch mit Bank, oder beim nächsten Café solls dann Frühstück geben. Wir fuhren der Hauptstrasse Richtung Norden und nach ein paar Kilometer kam schon ein Velofahrverbot. Da die Alternativen fehlten, fuhren wir trotzdem weiter und bei einem Schild 1200m bis zum nächsten Café bogen wir ab, obwohl dies in die falsche Richtung verlief. Über einen kleinen Hügel wechselten wir dann die Küstenseite und kamen in das wunderschöne kleinen Örtchen Preila mit einem Café gleich an der Küste. Dann frühstückten wir erst mal richtig und googelten mal, wo denn da genau die Fahrradwege sind. Glücklicherweise verliefen diese genau durch diese Ortschaft. Auch die Eurovelo-Route 10 und 13 führen genau hier durch!

Endlich Fahrradweg, und was für einen!
Schöne Kieferwälder

Die Fahrradwege führten dann meist durch Wälder oder kleinen Sandhügeln nach, aber die Küste sah man kein einziges Mal mehr! Immer war minimum eine Düne dazwischen. Hatte doch gehofft dass die Wege auch direkt der Küste folgten, war aber leider nie der Fall.

Bei einem Parkplatz mit massenhaft Leute hielten wir auch an, da muss es was touristisches geben und als wir ein Kassehaus sahen, die 5€ Eintritt verlangten war für Andi klar dass dies aus Prinzip nicht bezahlt wird. Der Eintritt war für den Zutritt zu der grössten Sanddüne gedacht . Gerade jetzt habe ich auf Wikipedia gelesen, dass wir die grösste Düne verpasst haben, die ist nämlich 1km südlich von Nida! 😉 Tja, hätte man sich mal vorher bisschen mehr informieren sollen. Egal. Andi kaufte sich ein Eis und motivierte mich dazu doch zu gehen, er hätte an der Nordsee schön genügend Sanddünen gesehen. Er würde auf die Fahrräder aufpassen. Also baute ich für Andi meinen Campingstuhl auf und lief inkognito 20m hinter dem Kassehäusschen Richtung Sanddüne. Auf halbem Weg lies ich mal die Drohne steigen und machte ein paar wirklich coole Aufnahmen.

Aus 120m Höhe aufgenommen. Geil!

Auf dem Weg nach oben stand ein Wildhüter mit einer Pfeiffe im Mund der peinlichst drauf achtete dass man den abgesteckten Weg nicht überschreitete. Nicht gerade nach meinem Gusto. Ganz oben hatte man eine wunderschöne Aussicht auf die Ostküste der Halbinsel. Hat sich also allemal gelohnt.

Auf der vermeintlich grössten Düne

Nach diesem kleinen Exkurs hatten beide durst und freuten sich auf ein wohlverdientes Bierchen. Wir fuhren und fuhren, aber bis nach Smiltynė, gleich bei der Fähre, kam kein einziges Restaurant mehr. Auch ok, dann hatten wir nämlich das meiste der Tagesetappe bereits hinter uns.

Auch hier versperrt ein Hügel die Sicht auf die wunderschönen Sandstrände
Alles schön durchwegs asphaltiert

In Smiltynė gönnten wir uns ein leckeres Essen und um 18 Uhr gings mal Richtung Fähre. Diese Idee hat noch ein paar andere Touristen, denn die kurze Fähre nach Klaipėda war überfüllt. Tja, das wars schon von der Kurischen Nehrung! War ein wunderbarer Tag, wenn ich mir von den Fahrradwegen doch noch ein klein wenig mehr erhofft hätte.

Rushhour auf der Fähre

Klaipėda liessen wir links liegen uns suchten uns einen Campingplatz. Erst beim dritten hat es geklappt, die ersten zwei waren beide nicht öffentlich. Beim Camping „Dutch Cap“ befand sich auch ein edles Restaurant und wir genossen zusammen den letzten Abend. Andi wird auf direktem Weg nach Riga fahren und ich werde noch ein wenig der Küste nachfahren.

Camping „Dutch Cap“

Waren superschöne 8 Tage zusammen mit Andi und bin sehr froh habe ich ihn getroffen. Hat es doch auch sein schönes zu zweit zu fahren. Und ich konnte mich nicht satt hören an seinen unglaublichen Geschichten und tollen Humor.