26.8.2020 Sittensen D (Tag 85, 5’077km)

59.18km, 298hm, 4:46h, sturm und regen, 12°

Wie jeden Morgen ging es zuerst wieder in die Bäckerei „Junge“, wo kurze Zeit später Peter und Fiete auch noch zu uns stiessen.

Allmorgentliches Ritual mit Peter und Fiete
Die Bäckerei „Junge“

Gegen 11 Uhr verabschiedete ich mich von Andi. Das war definitiv nicht das letzte Mal dass wir uns gesehen haben, da bin ich mir sicher. Das waren unglaublich coole Tage in Hamburg zusammen mit Andi. Danke dir nochmals, alter Mann! 😉 Dieser Spruch gibt zwar wieder einen Eintrag in Andis Schwarzbuch, aber was solls…

Dann galt es ernst, ich fuhr weiter, obwohl die Prognosen nicht schlechter hätten sein können. Sturmtief „Kirsten“ wütete über Deutschland an diesem Tag. Aber ich wollte trotzdem fahren, plante aber eine etwas kürzere Strecke.

Gab schon bessere Prognosen

Nach ein paar Kilometer durch die Stadt kam ich an den Hafen zum Linienschiff um die Elbe zu überqueren. Ich erwischte nicht die Fähre, welche mein Navi plante, war mir aber egal, hauptsache über die Elbe. Zu diesem Zeitpunkt war der Regen und Wind noch einigermassen erträglich.

Fähre über die Elbe

Nach dem Neuprogrammieren der Route fuhr ich südwestlich Richtung Bremen. Dann schüttete es immer heftiger und auch der Wind nahm stetig zu. Natürlich kam der Wind aus Südwesten. Allerdings habe ich mich auf noch stärkeren Wind eingestellt.

Irgendwo unterwegs kreuzte ich einen anderen Tourenfahrer in kurzer Hose und Flipflops auf einem Fahrrad mit geschätzten 20 Zoll Reifen und er riet mir davon ab, auf dieser Strecke weiterzufahren. Er hätte ca. 1km schieben müssen, da mühsamer Pflastersteinweg. Mein Fahrrad bekundete keinerlei Probleme über die Pflastersteine. Der sollte sich besser mal ein anständiges Fahrrad zulegen.

Aber diesmal war ich bis auf die Knochen durchnässt. Bei diesem starken Regen ist es nur eine Frage der Zeit bis man selbst mit der besten Regenmontur komplett durchnässt wird. Ich fuhr praktisch ohne Pausen, war zu kalt um einfach stehen zu bleiben und eine grössere Pause kam nicht in Frage, viel zu mühsam mit Kleider wechseln und so.

Kurz nach 17 Uhr kam ich beim geplanten Hotel Mylos in Sittensen an. Glücklicherweise verfügte das Hotel auch noch über ein griechisches Restaurant wo ich mich nach einer herrlichen Dusche verköstigte. Wie bei den Griechen üblich, gab es auch noch gleich ein Ouzo.

Souvlaki, lecker Schweinsfilet-Spiesschen mit Zaziki

Das war regentechnisch der übelste Tag bisher und toppte selbst den Regen in Wien und in Ulm. Glücklicherweise blies der Wind aber nicht ganz so heftig, ursprünglich meldete es Orkanböen, welche dann aber ausblieben, denn das Zentrum des Tiefs befand sich südlicher.