31.8.2020 Bong NL (Tag 90, 5’486km)

76.33km, 241hm, 4:54h, bedeckt, leichter wind, 17°

Da ich am Morgen noch lange auf mein Morgenessen warten musste (es wurde ins Zimmer geliefert) fuhr ich erst nach 11 Uhr los. Dies ist allerdings nur eine Ausrede, wäre sowieso nicht früher dran gewesen. Ich verliess Arnhem über den Nederrijn. Wie der Name verrät, handelt es sich um den Niederrhein, einer der Ausläufer des Rhein.

Eusebiuskerk, gotische Kirche, mit 93m grösstes Gebäude in Arnhem
Blick auf Arnhem
Das ist ein Fahrradweg wohlbemerkt
Äpfel gibt es überall zu ergattern momentan

Bald einmal kam ich nach Nijmegen, der ältesten Stadt Hollands. Ich fuhr über die Waalbrug und wie der Name verrät, überquerte ich den Fluss Waal. Waal ist der grösste Ausläufer des Rhein. Der Rhein hat so viele Ausläufer in Holland, da verliert man schnell die Übersicht. Absolut herrliche Sicht auf die ganze Stadt.

Sandstrand von Nijmegen
Vortritt vor den Autos!
Nijmegen
Nice view
Überquerung der Waal, grösster Ausläufer des Rhein

Kurz nach Nijmegen überquerte ich einen holländischen Berg. Satte 80 m.ü.M! Die höchste Erhebung auf der europäischen Niederlande ist übrigens der Vaalserberg in Limburg mit satten 322.7m.ü.M. am südlichsten Zipfel an der Grenze zu Deutschland und Belgien.

Im Verlauf des Nachmittag war ich sogar kurz wieder auf deutschem Boden, habe ich allerdings erst im Nachhinein mit Hilfe der GPS-Daten festgestellt.

Gehört ganz klar zur Kategorie „Was guckst du?“

Ich fuhr dann in der Region Limburg alles der Maas entlang, welche ziemlich nahe an der deutschen Grenze entlang geht. Dies merkt man auch an den Touristen, auch hier sehr viele Deutsche. Die Maas übrigens fliesst dann irgendwo in einen der Ausläufer des Rhein.

Maas

In Arcen ging ich mal einkaufen und suchte mir dann wieder ein wild camp. Ich fand dann ein geeigentes Plätzchen. Im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es etwas zu nahe an der N271 lag, die hörte ich nämlich ziemlich gu. Zu gut.

Als ich im Dunkeln am Bloggen war, fuhr ein Auto die Schotterpiste entlang und hielt in meiner Nähe an. Ich habe dies zu spät realisiert und den Deckel des Laptops zu spät geschlossen. Mist, da hat mich wer wohl gesehen. Das Auto fuhr dann weiter und ich habe es wieder vergessen. Kurze Zeit später kam wieder eines von der anderen Seite und hielt wieder auf meiner Höhe an und fuhr dann mit Volllicht halb in den Wald hinein und beleuchtete mein Camp und wartete. Ich lief zum Auto und einer fragte „What are you doing?“ – „Campen! Problem?“. Nein, es wäre zwar illegal aber kein Problem. Sie seien Anwohner und es wäre nur sehr „strange“ dass hier jemand ist. Es gebe so viele „bad people“ in der Welt. Aber für die „good people“ sei es kein Problem hier zu zelten und verduftete wieder. Puh, Glück gehabt 🙂 Hätte ich beim ersten Mal besser reagiert mit dem Zuklappen des Deckels, der hätte mich nie gesehen…