29.6.2020 Cieszanowice PL (Tag 27, 1’497km)

53.36km, 371hm, 3:31h, bedeckt, fast windstill, 17°

Ich musste lange warten bis der Regen aufhörte. Die Prognosen sagten, dass es am Nachmittag mal aufhören sollte. Den ganzen Morgen und frühen Nachmittag regnete und regnete es unaufhörlich. Ich nutzte die Zeit um einkaufen zu gehen, noch die letzten Kronen vernichten (hab ich nicht geschafft). Dann durfte ich mich noch im Aufenthaltsraum des Hotels aufhalten, wo ich noch ein wenig bloggte. Dann um ca. 14:30 fuhr ich trotzdem mal los. Es regnete zwar noch ein bisschen, aber dies war dann auch nur von kurzer Dauer und den Rest des Tages blieb es tatsächlich trocken. Gut so.

Schlecht-Wetter-Programm

Der Weg führte mich laut meinem Navi noch ein Weilchen der Grenze nach. Ich machte dann einen kurzen Halt an einer Velo-Raststätte und sah per Zufall dass ich wohl gerade die Grenze überschritten hatte! Nichts, aber auch gar nichts hat darauf hingewiesen, dass ich in Polen bin. Die Tschechen geben sich da schon mehr Mühe.

Nein, gehe nicht nach Tschechien, komme von da! Auf der anderen Seite: nichts…
Erstes Dorf in Polen. Sieht man gut am durchgestrichenen L.

Ich googelte dann gleich für einen Geldautomaten und fand diesen dann im nächst grösseren Städtchen Otmuchów.

Dieser Fehler ohne cash passiert mir nicht noch einmal!

Dann blieb noch die Frage bis wohin fahren? Und vorallem, wo übernachten? Wetter sah gut aus und ich hatte keine Lust auf Hotelsuche zu gehen. Deshalb ging ich noch gleich in den nächsten Supermarkt. Beim Supermarkt waren dann noch ein paar Obdachlose (sahen zumindest so aus) am Bier trinken und ich hatte effektiv ein wenig ein mulmiges Gefühl mein Velo samt den Taschen draussen stehen zu lassen. Ich tat es dann trotzdem, beeilte mich dann aber ein bisschen. Eigentlich wirklich doof dass sich gewisse Vorurteile einfach nicht so leicht abstreifen lassen.

Otmuchów in Polen

Ich fuhr dann noch bis ca. halb neun und dann bog ich einfach mal bei einem Feldweg ab und fand ein enstsprechendes Plätzchen im Wald. Aber kaum als ich vom Velo abstieg belagerten mich die Mücken in Schwärmen! Mist, dachte sofort, ich muss weiter. Aber es war schon fast neun und ich hatte keine Lust noch weiterzusuchen. Zudem wird es bei einem anderen Platz mückentechnisch wohl auch nicht anders aussehen. Also sofort lange Klamotten inkl. Hoodie und Hut und Moskitospray. Dann gings einigermassen, verkroch mich dann trotzdem bei Zeiten ins Zelt. Bei Sonnenuntergang sind die Biester einfach so was von aggressiv.

Bis dahin ging es eigentlich noch gut mit lästigen Viechern, fing wirklich erst in Polen an mit den Mücken. Wohl eher Zufall. Ausser die blöden Zecken, die gab es überall und musste bisher schon 6x einen aus der Haut rauspicken.

wild camp mit Mückenplage

Am nächsten Tag soll es dann bis nach Wrocław (Breslau) gehen.