11.8.2020 Torekov S (Tag 70, 4’237km)

58.80km, 276hm, 4:13h, schön, wenig wind, 26°

7m²-Chrömeli in Halmstad

Meine Route führte von Halmstad den ganzen Tag dem Kattegattleden nach. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, erst als ich immer wieder die Beschilderungen sah, ging ich mal googlen. Der Kattegattleden ist die erste offizielle Veloroute Schwedens und führt von Göteborg bis nach Helsingborg über 390km Küstenwege.

Halmstad
Kattegattleden, erster offizielle Veloroute Schwedens

Etwa nach 40 Minuten bemerkte ich eine Karte in Kreditkartenformat in meiner Hemdtasche. Mist, scheiss Hotel-Keycard vergessen abzugeben! Im Mail sah ich dann auch schon eine entsprechende Mitteilung des Hotels. Ich rief dann an und sie fragte mich wo ich sei. Will sie die Karte abholen, oder was? Ich sagte, ich sei in südlicher Richtung gefahren. Sie sagte mir dann, dass ich die Karte in Mellbystrand abgeben kann, dort hätten sie ein zweite Unterkunft. Puh, Glück gehabt. Zurückfahren war keine Option. Solche Sachen können teuer werden, auch wenn es ja heutzutage kein Problem ist eine Keycard zu sperren und eine neue zu programmieren.

Glück gehabt konnte ich die blöde Keycard doch noch abgeben

Meine geplante Route wäre bis Bastad gegangen dann auf direktem Weg über einen 200 Meter hohen Hügel nach Ängelholm. In Bastad stellte ich die Navigation dann ab und versuchte den Wegweisern des Kattegattleden zu folgen entlang der Halbinsel. Einmal verpasste ich wohl eine Abzweigung und kämpfte mich dann auf eigene Faust durch.

An diesem Tag kam ich wieder kaum vom Fleck. Hielt zig Male an zum Baden, Drohne steigen lassen, Brombeeren essen, Fotografieren, Picknicken. Macht einfach riesigen Spass diese Route.

Bastad
Überall gibt es lecker Brombeeren
Blick zurück auf den happigen Aufstieg. 120 Höhenmeter. Zum Teil über 10% Steigung, da kommst du ins Schwitzen
Blick auf die Halbinsel
Einfach nur wunderschöne Gegend

Ich schaffte es dann nur bis Torekov, am äussersten Rand der Halbinsel. Ich ging zum Campingplatz dort und die verlangten tatsächlich noch mehr als alle anderen zuvor. 320 SEK für mein Zelt, 35 Stutz! Mist, jetzt haben sie mich doch noch gekriegt. Erstens habe ich noch ziemlich viele schwedischen Kronen die ich nächstens verbrauchen sollte. Und zweitens wollte ich unbedingt eine Dusche. Zudem verfügt dieser Camping über Waschmaschine und Restaurant. Dies bewegte mich die horrende Summe zu bezahlen. Erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie kein Waschpulver verkaufen und bis ich im Supermarkt welches gekauft hätte, wäre die Reception geschlossen gewesen. Und das Restaurant war auch geschlossen. Tja, die Wäsche muss weiterhin warten und ich durfte wieder notdürftig das Nötigste von Hand waschen.

Aber der Camping war voll in Ordnung. Nicht mehr ganz so viele Leute, viel Schatten und eine saubere Anlage. Zeit mal wieder richtig zu kochen und chillen. Zudem hatte ich vorgängig noch kühles Bier gekauft im Supermarkt 😉

Teuerster Camping aller Zeiten

Das war wiederum ein wunderbarer Tag. Genau so stellt man sich eine schöne Radreise vor 🙂