15.7.2020 Jurbarkas LT (Tag 43, 2’627km)

98.74km, 277hm, 6:05h, schön und winstill, 24°

Jeden Morgen ein paar Minuten schinden, das war mein Plan und diesmal war es bereits 10:30 Uhr bevor wir losfuhren, obwohl an diesem Tag ganze 100km geplant waren! Aber bei dem Plätzchen lässt sich gut Kaffee trinken. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir nicht, das wir das noch schaffen könnten. Hätten natürlich auch kürzere Route geplant, aber wir fanden einfach keine guten Alternativen mit Hotels oder Campingplätze, sind dünn gesät in dieser Gegend.

So lässt sich ein Tag doch beginnen

Zum Glück waren nur die ersten ca. 20km noch etwas hügelig, danach ging es bis auf Meereshöhe runter und blieb für den Rest des Tages mehr oder weniger flach. Dafür war es deutlich wärmer und häufig meistens wolkenlos.

Hübsches litauisches Haus. Sieht schon etwas „nördlicher“ aus

Erst nach 70km(!) kamen wir das erste Mal an einem Restaurant vorbei, obwohl wir schon etliche Dörfer und Städtchen durchfuhren. Da gab es erst mal eine leckere Pizza für 4.50€. In einem Restaurant wohl bemerkt. Die Preise sind zwar höher als in Polen, ist aber noch im grünen Bereich 😉 Nach dem obligaten Bier vergingen die letzten fast 30km nur noch schleppend. Die Sonne drückte zwar, aber wir machten keine Pause mehr und fuhren die gut fast zwei Stunden einfach am Stück durch, beide wollten einfach nur so schnell wie möglich ans Ziel.

Ich nahm schön brav den Veloweg und fand DAS hier vor und Andi, wie er es gewusst hätte, fuhr der Strasse entlang
Jurbarkas mit dem Fluss Nemunas (Memel)

In Jurbarkas fanden wir wieder einen wundervollen Campingplatz auf einem riesigen Privatgrundstück. Der Sohn des Besitzers betreibt hier zum ersten Mal einen Camping. Und wieder fast die Einzigen, neben uns nur noch ein Wohnmobil mit einem deutschen Pärchen.

Wieder ein Traum-Camping (fast) ohne andere Gäste
Wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. Stellte sich heraus dass die Kabinen in Bestellung waren, ist ganz neuer Camping und die 1. Saison

Nach kurzem Spaziergang der Memel entlang gingen wir ins StarPizza. Hörte sich ziemlich billig an und gegessen hatten wir ja schon, aber entpuppte sich allerdings als sehr gemütliches Restaurant mit Aussenterasse wo Andi mir wieder ein paar unglaubliche Geschichten aus seinem Repertoir erzählte: «Als unser Konvoi mit dem Geleitschutz und dem Hubschrauber durch die Rebellengebiete fuhren» oder «…mit einem russichen Kamaz durch Kamtschatka Braunbären beobachten war auch ganz toll».

High quality night beer shot

Und schon wieder fast 100km! Wir planen nun zusammen noch bis auf die Kurische Nehrung. Danach muss ich mal auf die Bremse treten, sonst bin ich zu früh in Riga! Ich werde mal in einem etwas gemächlicheren Tempo der Küste entlang fahren und Andi wird mal weiter ziehen Richtung Nordkapp. Der harte Hund war ja vor zwei Jahren bereits mal am Nordkapp, fuhr damals über die schwedische Seite und nun noch über die finnische Seite.

Eine Antwort auf „15.7.2020 Jurbarkas LT (Tag 43, 2’627km)“

  1. Koblet Hugo der Neuzeit. Waden aus Kruppstahl und Durst wie ein Kamel. Bisch en Wahnsinnige! Spannende Beiträge mit tollen Bildern. Fröie mich auf das nächste Kräftemessen an Berg und Bar! Rahmen und Speichenbruch wünscht der Ferdy Kübler

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