29.7.2020 Paldiski EST – Kapellskär S (Tag 57, 3’481km)

46.20km, 91hm, 3:16h, bedeckt und heftiger gegenwind, 20°

Ich verliess das Hotel erst gegen Mittag und durchquerte wieder denselben Graben, über den ich bereits gekommen bin. Dreck hin oder her. Danach folgte ich wieder für ein paar Kilometer der Bundesstrasse in nördlicher Richtung. Der Wind blies ziemlich heftig aus Westen und mein Weg führte immer mehr nach Westen. Die letzten 15 Kilometer zogen sich unheimlich lange hin mit diesem starken Gegenwind. Wusste gar nicht mehr wie sich das anfühlt wenn du bei einer Böe fast stillstehst!

Das Ende naht vom Baltikum

Um ca. 16 Uhr schaffte ich es dann doch noch nach Paldiski. Ich visierte zuerst mal den Hafen an, um sicher zustellen, dass ich beim richtigen Hafen bin, gibt nämlich Mehrere. Stellte sich glücklicherweise als den Richtigen heraus 🙂 Danach ging ich zuerst nochmals die Essensvorräte komplett auffüllen im Supermarkt und liess mich dann in einer Pizzeria nieder. Genügend Zeit um noch ein wenig zu bloggen.

Gegen halb Sieben ging ich dann trotzdem schon zum Hafen und konnte bereits einchecken. Dann eines der letzten Sakus genehmigen und kurze Zeit später ging’s schon auf den litauischen Frachter Patria Seaways. Meine Rettung, eine der wenigen Fähren die momentan Personen transportieren.

yes, checked in!
Warten auf die Fähre, Zeit für ein estnisches Saku
Litauischer Frachter Patria Seaways

Ziemlich eindrücklich wieviele Lastwagen und Autos die da auf 2 Ebenen drinstopfen. Fahrräder waren neben meinem nur noch ein Zweites. Ich ging dann auf mein Zimmer und war doch vom Komfort etwas überrascht. Dachte wäre nur so eine Notliege, aber nichts da, normales Zimmer mit Sitzgelegenheit, Dusche, WC und Meeressicht. Mein Zimmernachbar sprach perfekt englisch, ein Litauer, welcher in Schweden arbeitet. Normalerweise geht er auch direkt von Klaipeda nach Schweden, jetzt muss er zuerst 6 Stunden Autofahren, bevor er die Fähre nach Schweden nehmen kann. Scheiss Corona.

Nettes Zimmer inkl. Dusche und Meeressicht

Der Frachter fuhr genau bei Sonnenuntergang los, etwas früher als geplant. Ich genoss noch ein wenig auf Deck die Abfahrt und ging dann direkt schlafen. Trotz dem Schaukeln schlief ich sofort ein.

Bye bye Estonia!

Tja, leider habe ich jetzt nicht viel von Estland gesehen, aber alles kann man nicht haben 🙂 Habe nun den Wendepunkt meiner Reise erreicht. Bis dahin ging ich von zuhause immer weiter weg. Ab jetzt komme ich mit jedem Tag wieder näher. Aber nun bin ich erst mal gespannt auf Schweden! Mal sehen ob das Bier wirklich so teuer ist wie alle sagen 😉