12.8.2020 Viken S (Tag 71, 4’312km)

74.58km, 262hm, 5:15h, sonnig, 23°

Ich erwachte bereits um halb 6 und döste nur noch ein wenig und stand bereits vor 7 auf. War top motiviert weiter zu fahren. Zuerst ging es noch ein wenig ins Landesinnere bevor die Route wieder mehr oder weniger der Küste folgte.

Torekov

Irgendwann kreuzte ich einen schwarzen Tesla mit Berner Blech. Ich rief ihm zu „Was machsch de du da?“ und er antwortete: „Cha ja nid sii, scho wieder! Gad vor 2 Minute scho Bärner troffe!“. Wir unterhielten uns ein Weilchen und er erzählte mir dass 200m weiter zwei Berner Frauen mit ihren E-Bikes Probleme hätten den Reifen aufzupumpen, ich soll doch mal schauen gehen, er habe keine Ahnung von Fahrrädern. Also ging ich hin und da standen bereits zwei junge deutsche Mädels die versucht haben zu helfen. Ich fragte dann „chani euch irgendwie häufe?“ und dann ging das Gelächter los. Es handelte sich um ein E-Bike mit Dunlop-Ventilen und mit denen hatte ich gar keine Erfahrung. Ich kenne nur die Schrader-Auto-Ventile (wie bei meinem Velo) und die französischen Sclaverand-Ventile (wie bei den meisten Mountainbikes). Sie behauptete dass ihr schwedischer Freund diese mit ihrer Pumpe aufpumpte. Ich versuchte auch kurz, ohne Erfolg. Dann kam nochmals eine deutsche Familie dazu und der Vater führte ein Verbindungsstück vom Dunlop- auf das Auto-Ventil mit sich, mit dem ging es ohne Probleme und schenkte der Frau gleich das Verbindungsstück. Wie ich jetzt gerade nachgelesen habe, müsste eine normale Pumpe wie für die französischen Ventile auch funktionieren. Egal…

Kann doch nicht so schwierig sein einen Pneu aufzupumpen!

In Ängelholm sah ich einen asiatischen Street Food Stand. Musste ja noch die letzten Kronen loswerden. Dann die Ernüchterung, die nehmen nur Kreditkarte! Street Food wohlgemerkt! Ich liess es dann sein und musste mich entscheiden, ob ich direkt Richtung Helsingborg fahre, oder auch noch entlang der zweiten Halbinsel. Die Route ist so schön, ich entschied mich für die Halbinsel entlang der Kattegattleden. Auf einer Kreuzung hielt ich an und ein Däne fragte mich, ob er helfen könne. Und als er mir den Weg erklärte, päng und pfffff. Einen Platten. Das Rad war nicht mal in Bewegung! Und der Däne nur lapidar: „Shit happens…“. Diesmal benötigte ich nur noch die Hälfte der Zeit wie das letzte Mal und löste auch das Kabel des Nabendynamo vorher und musste auch die Taschen hinten nicht entfernen.

Platten #2
Die Reperaturarbeit wurde halbiert in der Zeit

Gegen 18 Uhr hatte ich einen Plan. Zuerst baden gehen, danach in Viken ins Restaurant die letzten schwedischen Kröten verballern und dann zu einem öffentlichen Unterstand am Strand ein paar Kilometer weiter, welchen ich auf Google fand. Toller Plan.

Idealer Platz um Baden zu gehen

Im Restaurant Vikens Hamnkrog bestellte ich Burger mit Fritten und ein Bierchen. Leider reichten die Kröten nicht ganz und ich musste noch mit Kreditkarte nachbezahlen, das war eigentlich nicht der Plan 😉

Unfassbar leckerer Burger! Wenn jemand mal in Viken essen geht, kann ich auf jeden Fall empfehlen

Nach dem Sonnenuntergang kam ich dann beim Unterstand an. Da waren schon ein paar Leute und ich fragte ob es denn auch noch ein Plätzchen für mich hätte. Kein Problem! Und woher kamen sie? Natürlich, aus Deutschland. Die sind einfach überall die Deutschen 😉 Die drei jungen Leipziger sind seit paar Wochen unterwegs von Zuhause Richtung Oslo.

Der nimmermüde Til am Kochen

War ein sehr gemütlicher Abend mit Rebekka, Matthias und Til. Leider waren die sehr sympatischen Leipziger in die „falsche“ Richtung unterwegs, wäre bestimmt cool gewesen noch ein Weilchen mit ihnen zu fahren.

Doch noch mal Lagerfeuer…

Tja, das war bereits der letzte Abend in Schweden! Nach genau 2 Wochen Schweden gehts ab nach Dänemark…