7.8.2020 Ölmstad S (Tag 66, 3’960km)

82.62km, 652hm, 5:54h, sonnig und windstill, 27°

Tolle Morgenstimmung am Vättern

Den Quick-Stop Checkout hielt ich ein und fuhr um halb 10 ins Städtchen. Dort gabs ein tolles Schloss zur Besichtigung, Schloss Vadstena, eine schwedische Renaissanceburg. Es nieselte kurz sogar noch ein wenig, aber danach den ganzen Tag schönes Wetter und vorallem windstill! Zumindest fast.

Danach folgte die Route den Vättern-Velorouten um den See. Zwar ziemlich hügelig, aber diesmal störte mich das überhaupt nicht, war eine wahre Freude ohne Wind.

Schloss Vadstena

In Hästholmen nach ca. 30km kam der Weg wieder an die Küste und ich ging erst mal ins Café und lud mal wieder meine Geräte auf. Ständig immer nur in wild camps und auf Campingplätzen ist es manchmal effektiv schwierig die Geräte am Leben zu halten. Mittlerweile habe ich ein geschultes Auge, wo sich die Steckdosen jeweils verstecken.

Hästholmen

Danach ging es richtig in die „Berge“. Sehr hügelig, mit felsigen Wiesen und Wäldern. An sehr vielen Bauernbetrieben und kleinen Weilern vorbei. Wunderschöne Gegend.

Gibts in Schweden noch Einhörner? Dachte die wären ausgestorben?
Sieht aus wie in den Bergen, dabei ist es nur auf ca. 250 m.ü.M
Guck nur…
uiuiui, wie sieht den der aus…
Sicht auf Vättern, höchster Punkt
Wunderbare Gegend, herrliche Aussicht

Nach ein paar tollen Aussichtspunkten auf den Vättern ging es wieder runter an den See bis nach Gränna. Mein vermeintliches Tagesziel. 68km bis hierher. Im System Bolaget wollte ich mal ein „richtiges“ kühles Bier holen, aber nichts Gekühltes. Danach in den ICA Supermarkt, auch nichts. Erst im Coop wurde ich fündig 😉

War mir aber trotzdem nicht sicher, ob ich in Gränna bleiben soll. Der Camping ist wohl wieder im gleichen Stile wie in Vadstena, muss ich nicht unbedingt haben. Als ich mit einem anderen Tourenfahrer ins Gespräch kam, erzählte er mir in gebrochenem Englisch, dass der Camping ausgebucht sei. Ok, auch gut, nimmt mir die Entscheidung ab, weiter gehts. Das war übrigens der erste Schwede der nur gebrochen englisch sprach, ansonsten spricht absolut jedermann englisch! Macht das Ganze schon viel einfacher. Und wenn ich es mir recht überlege, war der möglicherweise gar kein Schwede, habe ihn gar nicht danach gefragt 😉

Nach Gränna ging es gleich wieder ins Hinterland in die Berge. 15km und 250 Höhenmeter später hatte ich genug für den Tag, schliesslich war es bereits fast 20 Uhr. Ich fand ein Plätzchen auf einer Wiese eines Bauern. Das erste Mal dass ich in Sichtweite zu Häusern rastete, aber wollte nicht mehr länger suchen.

Was für ein Tag. Über 11 Stunden unterwegs und nie wirklich müde. Das war von der Szenerie und vom Wetter und Allem einer der besten Tage bisher.