23.6.2020 Malé Leváre SK (Tag 21, 1’175km)

60.54km, 168hm, 4:23h, schönes wetter, heftiger gegenwind, 26°

Am Morgen suchte ich zuerst wieder einen Fahrradmech. Natürlich konnte der fast überhaupt kein englisch, aber ich konnte ihm mit Händen und Füssen erklären wo das Problem liegt. Er mass den Abstand zwischen den Kettengliedern und hat festgestellt, dass ich Kette inklusive Kränze wechseln muss. Nach 3000km müsse man das wechseln. Na toll, kaum losgefahren, schon wechseln? Er habe nichts auf Lager, wo ich den hingehe? Nach Tschechien, dann Polen. Ich soll es unbedingt in Polen wechseln lassen, sei sehr günstig dort! Ich bat ihn dann zumindest die Kette zu fetten. Und siehe da, nach dem Fetten fühlte sich die Schaltung wieder wie neu an! Muss mir unbedingt noch ein Fläschchen Kettenöl kaufen, habe ich nähmlich vergessen. Möglicherweise werde ich in Polen das Ganze dann trotzdem wechseln, möglicherweise schon vorgängig die Sachen bestellen.

Fettet die Kette mit einer Zahnbürste ein. Clever!

Nach Bratislava führte der Weg dann noch ca. 10km der Donau entlang mit einigen schönen Burgen. Danach wechselte die Szenerie dann ziemlich. Es wurde viel hügeliger und ging durch schöne Wälder und Felder. Der Weg führte dann lange der March entlang, der Grenzfluss zwischen der Slowakei und Österreich, welcher in die Donau mündet.

Letzter Blick auf die Donau
Burg Theben an der Grenze zwischen Slowakei und Österreich

An der March entlang führte auch der Eiserne Vorhang. Dies sieht man an sehr zahlreichen alten Bunkern und Denkmälern. An dieser Grenze an der March wurden über 400 Personen erschossen, welche versucht haben die Grenze zu überqueren. Schwer vorstellbar sowas.

Dann wurde es richtig abenteuerlich. Auf beiden Seiten des Fahrradweges kam das Hochwasser immer näher. Dann mal einige Meter lang auch über den Weg, dann immer längere Abschnitte und immer tiefer. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich lange dem Weg nachgefahren, ohne Ausweichmöglichkeit. An der tiefsten Stelle war ich mindestens 30-40cm im Wasser. Zum Fahren ging das noch ohne Probleme, aber die Taschen machten mir langsam Sorgen, ob die innen wirklich trocken bleiben mit all dem Technik-Equipment? Aber diese Ortlieb-Taschen sind einfach der Hammer, nichts, aber auch gar nichts wurde nass. Ausser natürlich die Socken.

Wie tief ist wohl hier die tiefste Stelle?
Das erste Mal nasse Socken

Bei der nächsten Kreuzung ging ich dann Richtung Hauptstrasse. Hat zwar Spass gemacht, aber ich wollte nicht riskieren, dass es möglicherweise noch tiefer kommt.

Für die 60km brauchte ich ziemlich lange, denn es herschte wieder einmal heftiger Nordwind, sprich Gegenwind. Wirklich mühsam, zum Teil erreichte ich nicht einmal 10km/h und das bei flachem Terrain!

Machte dann Halt beim Camping Ravida an einem sehr schönen See. Im Restaurant genehmigte ich mir eine lokale Spezialität, Lángos (anscheinend auch in Ungarn und Tschechien Spezialität, wie bei uns Pommes). Irgend so ein Frittiertes-Teig-Dings. Die Slowaken essen es mit Ketchup und Käse, mir reichte die einfache Variante. Bei der Bestellung verteilten sie Nummern. Ich hatte die 21. Dann mal googeln was einundzwanzig denn auf slowakisch heisst. dvadsat’jeden. Wartete dann ewigs auf diese Nummer. Sie riefen irgendwas Unverständliches und ich dachte, ich warte einfach bis niemand was abholen geht, dass müsste dann meins sein. Passierte aber nie und ich musste nachfragen gehen. Ging anscheinend vergessen 😉

Camping Ravida
Lecker Lángos mit Knoblauch, dazu tschechisches Bier, die Slowaken haben nichts Gescheites
Sehr schöner Camping mit Sandstrand
Feierabend

2 Antworten auf „23.6.2020 Malé Leváre SK (Tag 21, 1’175km)“

  1. Ohhhh Langos mega fein, aber am liebsten wie die Ungarn mit Sauerrahm und Käse, das Tschechische Bier ist aber doch das beste
    Lg

  2. Shit, ha ig dir no wöue säge das a resärve kötti u a köttilehr söusch ipacke 😉

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