20.6.2020 Wien A (Tag 18, 1’041km)

88.87km, 209hm, 4:58h, heftiger dauerregen ohne pause, 11°

Der Tag begann wieder mal mit Regen. Egal, wird schon nicht ununterbrochen so bleiben, einfach mal losfahren. Ich fuhr dann zweieinhalb Stunden mehr oder weniger non-stop der Donau entlang. Immerhin wieder Rücken- oder Seitenwind. Bläst der Wind von vorne bei dem Wetter, das ist effektiv extrem mühsam, habe dies ein zweimal gemerkt, das ist kein Spass.

wie wahr…

Nach ca. 40km hielt ich in einer Gaststätte an um wieder trocken zu werden und mir einen kleinen Imbiss zu genehmigen. Dann wieder mal die Frage, wohin? Auf dem Weg bis nach Wien habe ich kein geeignetes Hotel gefunden. Also los, fahren wir bis nach Wien, das Wetter wird ja hoffentlich doch bald besser werden. Auf direktem Weg wären es 40km, allerdings mit Hügeln und der Donau entlang wären es noch 48km. Ich entschied mich fürs Umfahren.

Die ersten 1 000 000 Meter
was itse?!

Irgendwann am Nachmittag buchte ich dann mit dem Handy ein Apartment ca. 2km vom Stadtzentrum entfernt.

Da dachte ich noch, ich wär schon fast am Ziel

Dann ca. 10km vor dem Ziel kam ich in die Vororte von Wien. Von da an brauchte ich immer noch unglaubliche 1.5-2h bis zum Hotel und es regnete in Strömen. Denn der Weg führte mehr oder weniger durchs Zentrum und es war Abendverkehr. Ich stand an gefühlten 300 Ampeln und es war IMMER rot. Das war auch das erste Mal das meine Nerven so richtig strapaziert wurden. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich schon 4-5 Stunden im Dauerregen und dann diese endlose Warterei an den Ampeln. Zudem extrem viel Verkehr, heftiger Wind, viele Fussgänger und dann noch fahrradfahren in einer Grossstadt, welche man überhaupt nicht kennt. Nach gefühlter Ewigkeit führte mich das Navi aber zielsicher bis vor das Apartment. Ohne Navi wäre ich verloren gewesen in diesem Chaos.

Schon mal bisschen Sightseeing…
Nur eine der ca. 300 roten Ampeln, aussnahmsweise ohne Verkehr

Aber nach einer warmen Dusche und die Vorfreude auf ein Wiener Schnitzel war die Welt wieder in Ordnung. Kurze Zeit später konnte ich die Vorfreude in die Tat umsetzen und ass ein köstliches Wiener Schnitzel im „Zum lieben Augustin“. Da ich schön brav fast alles aufgegessen habe, erhielt ich von der Wirtin noch ein Stamperl Schnaps.

Hoppla, habe doch nur eine Portion bestellt!

Die Wetterprognose bleibt mies für den nächsten Tag und ich werde eine weitere Nacht in Wien bleiben.