6.9.2020 Bislée F (Tag 96, 5’886km)

63.96km, 468hm, 4:34h, teilweise bewölkt, 18°

Mann war das eine arschkalte Nacht! So gefroren hatte ich bisher noch nie, obwohl ich lange Unterhosen und Kappe angezogen hatte. Waren ungefähr nur 6° in der Nacht und zeigte meinem Sommerschlafsack die Grenzen auf. Dementsprechend schlief ich auch schlecht und am Morgen um 10 Uhr waren es immer noch erst 10°. Ich war noch nie so froh über ein paar Sonnenstrahlen, als diese endlich hinter den Wolken hervorkamen. Wollte eigentlich nochmals warm duschen zum Aufwärmen, aber war dauernd besetzt. Mit den ersten Sonnenstrahlen war dies dann aber glücklicherweise nicht mehr nötig. Man stelle sich mal vor es hätte angefangen zu regnen, anstatt Sonnenschein. Ich hätte mich ins Zelt verkrochen und wäre den ganzen Tag liegen geblieben.

Ich fuhr dann erst gegen halb 12 Uhr los, bis alles ganz trocken war, das Zelt war triefend nass, auch ohne Regen. Ich folgte dann weiter der Meuse. Aber bald einmal war der Feldweg direkt an der Meuse dermassen schlecht, dass ich nur noch fluchte wie ein Rohrspatz. Wunderschönes Wetter, kaum Wind, schöne Gegend, Vogelgezwitscher und ich extrem schlechte Laune. Es war ein sehr holpriger Feldweg, zum Teil kaum fahrbar.

Scheiss Weg, das vermeintliche Lächeln ist nur für die Kamera
Hier war der Weg noch ok
Da ich am Vorabend so früh schlafen ging, blieb noch ein Bierchen übrig. Musste als Frustbier herhalten

Bei der nächsten Gelegenheit ging ich zurück auf die Strasse und folgte nur noch der Strasse. Dadurch war es zwar nicht mehr flach, aber zumindest gut fahrbarer Asphalt.

6’537 Gräber von gefallenen Franzosen hauptsächlich vom 1. Weltkrieg, aber auch vom 2. (Bras-sur-Meuse)

Nach einer Cola-Pause im schönen Verdun versuchte ich nochmals dem Weg auf dem Navi zu folgen. Fing wieder toll an, schön breit, guter Schotter. Dann wurde der Weg wieder zusehends schlechter. Und diesmal landete sich sogar in einer Sackgasse. Dachte schon ich müsse ca. 4km auf dem Scheiss-Weg zurück. Beim Umkehren habe ich dann noch einen kleinen Durchgang gefunden zurück zum eigentlichen Feldweg, irgendwo schien ich davon abgekommen zu sein. Aber musste alle Taschen abmontieren und einzeln durch den steilen Durchgang hochhieven. Bei der nächsten Brücke ging ich wieder auf die Strasse und schaltete die Navigation ab und fuhr nur noch Strasse.

Verdun
Baguetteautomat. Für 1€ kommt ein warmes knuspriges Baguette raus! Sehr geil!

In Bislée ging ich ins Hotel La Table Des Bons Pères, denn ich hatte keine Lust nochmals so eine arschkalte Nacht zu verbringen. In den nächsten Tagen soll es wieder ein paar Grad wärmer werden in der Nacht. Freute mich auf eine Nachtessen im Restaurant. Aber genau am Sonntag hatte das Restaurant natürlich zu. Passte zu dem Scheiss-Laune-Tag. Zum Glück hatte ich immerhin noch ein warmes Baguette.

2 Antworten auf „6.9.2020 Bislée F (Tag 96, 5’886km)“

  1. Hallo Tom, so äs geit ufe schlussspurt zue..! Hoffe du hesch no 2 ägnähmi nächt u gäbegi wäge zum fahre. Mir freue üs de mit dier chönne äs gmüetlichs bier oder äs glessli wy znäh. Häb ä gueti heimfahrt. Ganz liebi grüessli us Wünnewil

  2. Hey Thomas
    Willcome back. Es war mega interessant, deine Reise mitzuverfolgen und mitzuerleben. Hut ab, eine solche Kondition möchte ich haben. Ich hätte den Flieger genommen! As liebes Grüessli us em Türlistock Jacqueline

Kommentare sind geschlossen.