9.6.2020 Ulm D (Tag 7, 365km)

59.34km, 265hm, 4:02h, huere gschiffet, bizeli gegenwind, arschchaut 8°

Morgenessen in Bad Buchau. Man beachte die Berner Fahne! Der Hotelier hatte leider keine Freiburger.

Die härteste Etappe wurde nochmals übertroffen. Dauerregen, den ganzen Tag und das bei gerade mal 8°! Die Prognosen waren ganz anders, ab Mittag wahrscheinlich kein Regen mehr. Denkste…

Nach 35km und ca. 2.5h Fahrzeit wollte ich mich in einer Gaststätte aufwärmen. Im Städtchen Laupheim wirds schon was geben. Laut Google Maps haben die über 20 Gaststätten. Unglaublich aber wahr, keine einzige war geöffnet! Es war bereits 14 Uhr und viele haben nachmittags zu, einige öffnen erst abends und der Rest hatte wegen Corona noch gar nicht geöffnet.

Habe dann versucht mich in einem Hinterhof aufzuwärmen und das nasse Shirt zu tauschen (habe die Bändel der Jacke nicht ganz zugezogen). Zusätzlich noch warme Handschuhe. Zum Glück hatte ich noch den Rest Dürüm vom Vorabend dabei. Der schmeckte um Einiges besser als am Vorabend.

Lecker Dürüm in schöner Umgebung bei angenehmen 8°

Dann gings weiter und bald darauf kam ich schon an die Donau.

Donau

Nach gesamthaft 4h Dauerregen bin ich in Neu-Ulm im Brickstone Hostel angekommen. Dies habe ich bereits am Vorabend gebucht. Den Türcode erhielt ich per Mail und Instruktionen wo mein Zimmer ist. Die Vorgaben hier sind sehr streng. Drinnen Maskenpflicht und pro Zimmer nur eine Partie. Jede Partie bekommt ein WC zugewiesen und eine Dusche. Dafür ein Mehr-Bettzimmer für mich alleine.

Aber Ausrüstung ist top! Meine Socken waren dank Schuhüberzügen komplett trocken geblieben. Auch das gesamte Gepäck blieb trocken. Test definitiv bestanden.

Übrigens bin jetzt bereits in Bayern! Die Donau macht hier die Grenze zwischen Ulm (Baden-Würtemberg) und Neu-Ulm (Bayern). Morgen gibts den 1. Ruhetag nach sieben Tagen strampeln.

Abends noch „kurz“ ins Irish-Pub. Aber auch da, Maskenpflicht bis zum Sitzplatz und auch für auf die Toiletten. Zudem unmöglich mit jemandem Anderes zu sprechen, jeder hat sein Abteil.

na dann Prost…

8.6.2020 Bad Buchau D (Tag 6, 305km)

65.44km, 706hm, 5:07h, schön, aber ganzer tag starker gegenwind, 18°

Yeah, endlich schönes Wetter! Dafür den ganzen Tag starken Gegenwind und zusätzlich noch über 700 Höhenmeter bei 65 Kilometer. War die härteste Etappe bisher, über 5 Stunden. Diese Angabe oben ist übrigens immer die reine Fahrzeit. Unterwegs war ich sicherlich 7-8 Stunden.

Dafür konnte ich endlich mal meine Drohne (DJI Mavic Mini) steigen lassen, weils mal nicht regnete und in den Wäldern der Wind auch nicht zu stark blies.

Endlich mal Drohne auspacken und testen

Habs dann bis Bad Buchau geschafft. Damit sollte ich es in einer Etappe bis nach Ulm an die Donau schaffen, was ich auch tat.

Abends trotz Müdigkeit noch das wöchentliche RPR Online-Poker gezockt. Schliesslich muss ich noch paar Punkte sammeln, bevor Roger wieder live loslegt und ich während meiner Abwesenheit keine Punkte mehr holen kann.

7.6.2020 Stockach D (Tag 5, 240km)

44.70km, 399hm, 3:07h, regnerisch, 10°

Am 5. Tag gings über die Grenze. Nach ca. 10km kam das kleine Dörflein Barzheim wo ich vorgänging einen Feldweg ausgesucht habe, wo ich mich über die Grenze schleichen möchte. War natürlich auch überhaupt kein Problem. Gut, bei dem Hundewetter getraut sich auch kein Zöllner raus. Zusätzlich war noch Sonntag morgen. easy game 🙂

Yeah, geschafft, erstes Dorf in Baden-Würtemberg.

Bei einem kurzen Rast bei einer Tankstelle musste ich feststellen dass Maskenpflicht herscht in Baden-Würtemberg! Das wusste ich irgendwie nicht. Zum Glück hat mir Nici ein paar mitgegeben (merci Nici!). Mühsam das Ding.

Erster Rast in Deutschland

Danach gings mehr oder weniger im Auto-Pilot bis Stockach, wo ich im Hotel Fortuna nächtigte. Leider immer noch Hotel, da ich bei der Kälte und Nässe keine Lust aufs campen habe. Aber gegen Ende Woche solls besser werden.

Mit dem Fahrrad (Aarios Flitzer, heisst wirklich so) bin ich übrigens extrem zufrieden. Auch der eingebaute Nabendynamo mit Beleuchtung hat sich als nützlich erwiesen, da ich abends oder bei schlechtem Wetter die Beleuchtung schon gut gebrauchen konnte.

Auch sonst fühle ich mich rundum wohl beim Fahren. Sogar das Sitzen geht ziemlich gut, obwohl mein Brooks B17-Ledersattel erst so ca. 300km auf dem Buckel hat. Man sagt, nach 1000km wirds bequem 😉

6.6.2020 Schaffhausen (Tag 4, 195km)

56.80km, 769hm, 4:12h, bedeckt, meistens trocken, abends bisschen regen, 16°

Um 11 Uhr gings mitem Zug Richtung Olten. Nach 30 minütiger Verspätung (shame on you SBB) gings endlich weiter Richtung Bern. Nach Verabschiedung von Sam ging ich das Ladegerät ins Adrianos abholen, wo Philipp es hinterlegt hat (Danke nochmals Philipp!)

Abreise von Sam und ich begleite ihn (unfreiwillig) bis Bern

Nach keinen 30 Minuten sass ich schon wieder im Zug zurück nach Baden.

Yes, Übergabe hat geklappt und bereits wieder im Zug Richtung Baden

Um ca. 15:30 konnte ich vom Hotel, wo ich Velo inkl. Gepäck deponieren konnte, doch noch losradeln. Nun gings alleine weiter. Nach drei happigen Aufstiegen bis nach Kaiserstuhl war die Motivation weiter zu radeln ziemlich tief und habe darüber nachgedacht eventuell ein Hotel zu nehmen. Schon wieder Hotel? Will doch endlich mal campen! Also weiter.

Dann kam ich an den Rhein und Motivation hat sich um 180° gedreht. Wunderschöne Wege am Rhein entlang und Überquerungen von Nebenflüssen und schöne Feldwege. Ich dachte sofort ans campen. Aber ich war in einem Naturschutzgebiet und die Wetterprognosen waren auch mies für die kommende Nacht. Also weiter. Aber dann wusste ich, dass ich es noch bis nach Schaffhausen schaffen werde.

Am Rhein

Um ca. 20 Uhr bin ich dann am Rheinfall angekommen. Kein Mensch weit und breit und hatte den Rheinfall für mich alleine.

Rheinfall für mich alleine
Mein fotogenes Fahrrad

Dann kam doch noch der Regen und dann gings an die Suche nach einer Unterkunft. Zur Abwechslung habe ich mal die Jugendherberge aufgesucht. Um ca. 21 Uhr bin ich da angekommen, aber von der Rezeption war niemand mehr da und auch telefonisch kam nur das Band. Ich habe mir dann trotzdem erlaubt, dort zu übernachten, da ich ziemlich müde und durchnässt war.

5.6.2020 Baden (Tag 3, 139km)

43.83km, 368hm, 2:56h, regnerisch, 13°

Irgendwann musste ich mich entscheiden, wo ich mich über die Grenze schleichen möchte, da die Grenzen offiziell erst am 15. Juni öffnen. Habe mich dann für Schaffhausen entschieden, da es dort einfacher ist, da kein Fluss zwischen der Grenze liegt.

Die Fahrt ging dann via Lenzburg bis nach Baden. Sam hat sich dann entschieden am nächsten Morgen abzureisen. Kann es ihm nicht vergönnen, Wetter ist nicht wirklich toll und die Strecke bisher auch eher mässig spannend mit viel Hauptstrasse und wenig wirklich schöne Radwege. Aber danke Sam hast du mich die ersten Tage begleitet!

Lenzburg
kurze Pause wegen…
Platzregen
Motivation war auch schon besser als heute
Überquerung der Reuss
Doch noch ein wenig Aufhellungen

In Baden gings ins Hotel Du-Parc, gleich neben dem Casino 😉 Dann habe ich mal mein Laptop ausgepackt um meine Fotos mal zu sammeln und nach Hause zu schicken. Dann kam die grosse Suche nach dem Ladegerät. Nach 5min Suchen und Gefluche dann die grosse Ernüchterung, nicht mehr da… War mir aber sicher, dass ich es anfangs eingepackt habe. Wo gings vergessen? Ich kam dann relativ schnell mal drauf, dass ich es wohl auf dem Dentenberg liegen gelassen habe. Laptop habe ich da nicht gebraucht, aber konnte mich noch erinnern, dass ich das Ladegerät mal in den Händen hielt. Nach einem Telefonat mit Philip kam dann die Bestätigung. Dann die Frage schicken lassen oder holen? Da gerade Freitag abend war entschied ich mich fürs holen, dann kann ich Sam am nächsten Morgen noch bis Bern begleiten. Die Übergabe war in Bern beim Kornhausplatz geplant.

irgendwo in diesem Chaos ging das Ladegerät vergessen

Um Mitternacht öffnete dann noch das Casino erstmals nach Corona und Sam ging noch etwas zocken bis um 4 Uhr morgens. Ich hatte aber keine Lust und wollte fit sein, da ich nach dem Trip nach Bern am nächsten Tag trotzdem noch weiterradeln wollte.

4.6.2020 Oftringen (Tag 2, 95km)

63.12km, 471hm, 3:37h, regnerisch, 15°

Morgens gings weiter und vor dem Losfahren ist mir ein kapitaler Fehler unterlaufen, den ich erst 2 Tage später bemerkt habe. Dazu mehr in einem späteren Beitrag 😉

Am Anfang gleich ein happiger Aufstieg von 250hm. Mit ca. 42kg Gesamtgewicht (Velo inkl. Gepäck und Getränke) ist dies nicht ganz so einfach, aber ging doch besser als gedacht. Um sich ein wenig ein Bild zu machen wieviel 42kg sind, man nehme ein E-Bike, schalte die Unterstützung ab und stelle noch eine Kiste Bier auf den Gepäckträger und zwar nicht die kleinen Fläschli, sondern die Stüper (20 x 0.5l). 😉

Die Fahrt ging dann via Burgdorf über Langenthal bis nach Oftringen.

irgendwo in Langenthal
kurze Pause

In Oftringen haben wir einen kleinen Überraschungs-Besuch bei der sifa treuhand gemacht, wo wir uns ein paar Bierli genehmigen konnten. Natürlich habe ich mich vorgänging bei Roger informiert (hatte Homeoffice), ob es genügend Bier im Kühlschrank hat.

Büro der sifa treuhand ag

Nach dem Bier wollten wir nur noch schnell ins Hotel Linde gleich nebenan. Leider war bereits ausgebucht. Aber zum Glück konnte uns ein Gast weiterhelfen und uns ein Bed&Breakfast empfehlen, nur etwa 500m weiter. War ein Super-Tip, morgens gabs ein 5*-Deluxe-Morgenessen.

Morgenessen im B&B GastHOF Allegra (https://hof-allegra.ch)

3.6.2020 Dentenberg (Tag 1, 32km)

31.50km, 356hm, 2:17h, bedeckt, 22°

Kilometer 0

Am Mittwoch Nachmittag gings los. Lange genug gewartet bis endlich mal das schlechte Wetter kam 😉 Morgens noch die Wohnung abgegeben und dann zusammen mit Nici bei meinen Eltern nochmals zu Mittag gegessen. Nach einem emotionalen Abschied mit Nici und den Eltern habe ich mich dann mit Sam in Thörishaus am Bahnhof getroffen. Sam begleitet mich für die ersten paar Tage. Dann gings mit einer gemütlichen Fahrt bis auf den Dentenberg. Nur gerade 32km. Dort haben wir uns bei Lili und Philipp einquartiert. Mein gelbes Fahrrad habe ich letzten Herbst von Lili gekauft und wir haben damals vereinbart, dass meine erste Etappe bei Ihnen enden wird.

1. wohlverdientes Bier

Abends hat uns Philipp ein wunderbares Fried Rice gezaubert mit Hackfleich, Ingwer, Rüebli, Zwiebeln und vieles mehr! Habe mindestens viermal geschöpft, super lecker. Ok, Philipp ist auch gelernter Koch, das muss schmecken 😉

Danke Lili und Philipp nochmals für die Gastfreundschaft und für den tollen Abend!